Häufig gestellte Fragen
Bei der Injektionslipolyse handelt es sich hauptsächlich um zwei Substanzen, die ihre Wirkung entfalten sollen, um hartnäckige Fettspeicher aufzulösen (lyse = auflösen):
Phosphatidylcholin (in der Hauptsache)
Gallensäuren (nicht bei allen Präparaten)
Phosphatidylcholin ist ein Phospholipid, das aus Sojabohnen gewonnen wird. Es sorgt dafür, dass die Fettzellen im Injektionsbereich sich auflösen.
Die Gallensäuren emulgieren das Fett und machen es transportfähig. Über die Lymphe werden die so über Wochen abgebauten Fette zur Leber abtransportiert und dann ausgeschieden.
Phosphatidylcholin und Gallensäuren werden auch körpereigen produziert. Die Fett-Weg-Spritze ist daher eine Verstärkung körpereigener Vorgänge.
Im Injektionsbereich kommt es Minuten später zu Rötungen und Schwellungen. Auch Juckreiz kann in einigen Fällen auftreten. Die Einstichstellen können ein paar Tage danach etwas berührungsempfindlich sein und der Bereich sich wie bei einem Muskelkater anfühlen.
Die Rötung und Schwellung sind Zeichen einer Entzündungsreaktion, die durchaus intendiert ist und zeigt, dass die Spritze wahrscheinlich ihre Wirkung zeigt. Die Fettzellen beginnen sich aufzulösen.
Die Entzündungsreaktion hat aber auch den Vorteil, dass sie das Unterhautgewebe straffer werden lässt. So wirkt die Injektionslipolyse auch straffend und kann Cellulite oder Unebenheiten nach einer Fettabsaugung ausgleichen.
Eines vorweg – diese Behandlung kann NICHT zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden!
Sie ist dafür gedacht, normalgewichtigen Personen zu helfen, im Verhältnis zum Rest des Körpers überproportionale Fettspeicher aufzulösen. Dies kann im Bereich des Nackens, der BH-Region, der Oberarme, der Hüften, am Bauch, an den Hüften und über den Knien vorkommen. Auch im Gesicht in Form eine Doppelkinns oder Hängebäckchen können mit Hilfe der Fett-Weg-Spritze behandelt werden.
Auch bei Lipomen oder einer männlichen Brust (Gynäkomastie) kann die Injektionslipolyse eingesetzt werden.
Für schmerzempfindliche Patienten kann man vor der Behandlung eine Betäubungscreme auftragen, wobei es in den meisten Fällen nicht nötig ist.
Die Nadel der Spritze ist sehr dünn und wird als nicht besonders schmerzhaft empfunden. Die spätere Reaktion auf die Wirkstoffe in der Spritze allerdings kann von einigen Patienten als leichter bis hin zum mittelstarken Schmerz (wie bei einem blauen Fleck oder einem Muskelkater) empfunden werden. Diese Schmerzen können bis zu 4-5 Tage andauern, klingen aber mit zunehmender Zeit ab.
In der Regel bedarf es mehreren Sitzungen, die in einem Abstand von frühestens 4 Wochen erfolgen. Je nach Größe des Fettspeichers bedarf es bis zu 6 Sitzungen. Das ist aber auch vom Stoffwechsel jedes Patienten abhängig. In wenigen Fällen reichte auch schon 1 Sitzung. Die meisten Patienten brauchen 3 – 4 Sitzungen bis sie mit dem Ergebnis zufrieden sind.
In der Zeit der Behandlung sollte ausreichend viel Wasser oder Tee getrunken werden, um den Kreislauf und den Abtransport der aufgelösten Fettzellen zu unterstützen.
Des Weiteren sollte darauf geachtet werden die Leber zu unterstützen mit beispielsweise Mariendistelpräparate oder Yamswurzel und nicht noch weiter zu belasten mit beispielsweise Alkohol.
Blutuntersuchungen in dieser Zeit können mitunter erhöhte Leberwerte ergeben.
Weiterhin darf in den ersten 3-4 Tagen kein schweißtreibender Sport getrieben werden. Auch auf Saunagänge ist in den nächsten 5 Tagen zu verzichten.
Das Solarium oder direkte Sonnenbäder sollten für 2-3 Wochen gemieden werden.
Die behandelten Stellen sollten zwei Mal täglich leicht massiert werden, um die Verteilung des Wirkstoffes und den Abtransport zu unterstützen.
Der Wirkstoff Phophatidylcholin ist lange in der Medizin bekannt und wurde ursprünglich bei Fettembolien oder Fettablagerungen bei Cholesterinpatienten eingesetzt.
Die Behandlung ist daher als sehr risikoarm zu bewerten.
Patienten mit einer Allergie gegen einen der Wirkstoffe können allerdings nicht behandelt werden wegen der Gefahr eine anaphylaktischen Schocks oder einer gesteigerten allergischen Reaktion.
Personen unter 18 Jahren
Schwangere, Stillende
Patienten mit Lebererkrankungen, da die Leber zusätzlich belastet werden würde
Patienten mit Blutgerinnungsstörungen
Patienten mit schweren Erkrankungen
Patienten mit einer Allergie auf Sojaprodukte, da der Wirkstoff aus der Sojabohne stammt - für solche Patienten gibt es allerdings andere Alternativprodukte, die injiziert werden können.